Aus: Ausgabe vom 20.04.2009, Seite 16 / Sport
Kricket: Umgezogen
Kapstadt. So etwas hat es im internationalen Sport noch nie
gegeben. Eine komplette millionenschwere Liga verläßt
ihr Land und spielt auf einem anderen Kontinent. Aus Angst vor
Terroranschlägen spielt die Indische Kricket Premier League
seit Samstag ihre komplette Saison bis zum 24. Mai in
Südfafrika. Die indische Regierung hatte sich auch aus Sorge
vor Gewalttaten im Umfeld der am Donnerstag begonnenen Wahlen
geweigert, Polizeikräfte zum Schutz der Sportler und
Sportstätten zur Verfügung zu stellen. Die seit 2008
gegründete Premier League ist eine wahre Goldgrube: Nur
für den indischen TV-Markt wurden die Rechte für zehn
Jahre für 1,026 Milliarden US-Dollar verkauft, davon gehen 72
Prozent an die Klubs. Die acht Klubs sind Franchise-Unternehmen,
die indischen Großkonzernen und einigen der reichsten
Familien der Welt gehören. 700 Liga-Mitarbeiter sind nach
Südafrika gezogen, 22000 Hotelbetten und 10000 Flüge
wurden durch die Liga gebucht. (sid/jW)
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