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Aus: Ausgabe vom 24.04.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Perspektive jenseits des Kapitalismus

Linke Gruppen rufen zu einem »Klassenkämpferischen Block« auf der Berliner Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai auf. jW dokumentiert Auszüge des Aufrufes »Schluß mit dem Schmusekurs – Für Solidarität und Klassenkampf«:

Die Unternehmerverbände und die Bundesregierung führen seit Jahren eine massive Offensive gegen die Lohnabhängigen. Während die Lebenshaltungskosten stiegen, sanken die Löhne und wurden die Sozialleistungen gekürzt. Die DGB-Gewerkschaften halten trotz der veränderten Situation an der Sozialpartnerschaft fest und führen die Lohnabhängigen damit von einer Niederlage zur nächsten. Ein Beispiel ist der Tarifabschluß in der Metall- und Elektroindustrie. Das dürftige Ergebnis von zwei mal 2,1 Prozent für insgesamt 18 Monate – die zweite Erhöhung kann auch noch betrieblich verschoben werden – wurde von der IG-Metall-Führung ausgehandelt, anstatt konsequent für acht Prozent zu kämpfen, wie es empörte IG-Metaller forderten.

Die aktuelle weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht durch die Gier oder die Fehler einzelner Manager zustande gekommen, wie uns von Politikern und Medien weisgemacht werden soll. Die Krise ist Folge der kapitalistischen Produktionsweise, und solange der Kapitalismus besteht, wird es immer Krisen geben. (…)

Kämpfen wir zusammen gegen Kurzarbeit und Entlassungen und für eine deutliche Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Kämpfen wir für die Kontrolle der Belegschaften über öffentliche Investitionen. Nehmen wir uns das politische Streikrecht. Erkämpfen wir uns die Kontrolle über die Produktionsmittel. Kämpfen wir für eine Perspektive jenseits des Kapitalismus. Für eine Gesellschaft ohne Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung.

Kundgebung ab 9 Uhr vor dem DGB-Haus (U-Bahnhof Wittenbergplatz), Demonstration ab 10 Uhr

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