Aus: Ausgabe vom 30.04.2009, Seite 1 / Inland
Guttenberg rechnet anders
Berlin. Der Bundeswirtschaftsminister geht nicht von einem Absinken
der Rente im kommenden Jahr aus. »Nach unserer
Einschätzung wird es zu Lohnsteigerungen kommen, die
Rentenkürzungen ausschließen«, sagte Karl-Theodor
zu Guttenberg (CSU) am Mittwoch in Berlin. Damit widersprach er
führenden Wirtschaftsforschungsinstituten. Diese hatten
für 2009 einen Rückgang der Bruttolöhne um 2,3
Prozent vorausgesagt. Danach müßte 2010 die Rente, die
sich an den Löhnen orientiert, sinken. Guttenberg sagte, den
Instituten sei ein »Fehler« unterlaufen. Die
Ökonomen seien fälschlicherweise von einem Absinken der
Stundenlöhne ausgegangen. Tatsächlich berechnet sich die
Rente aber nicht nach Stundenlöhnen, wie der Minister offenbar
glaubt, sondern nach der durchschnittlichen Jahresbruttolohnsumme
pro Kopf der Beschäftigten. Das bestätigte eine
Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung auf jW-Nachfrage.
Vizeregierungssprecher Thomas Steg erklärte am Mittwoch, das Kabinett wolle Rentenkürzungen generell verhindern, ansonsten aber an der Kopplung von Lohn- und Rentenentwicklung festhalten. Kanzlerin Angela Merkel werde einen Kabinettsbeschluß herbeiführen, der dies sicherstelle. »Es gibt politische Entscheidungen, daß Rentenkürzungen nicht erfolgen«, so Steg. (AFP/jW)
Vizeregierungssprecher Thomas Steg erklärte am Mittwoch, das Kabinett wolle Rentenkürzungen generell verhindern, ansonsten aber an der Kopplung von Lohn- und Rentenentwicklung festhalten. Kanzlerin Angela Merkel werde einen Kabinettsbeschluß herbeiführen, der dies sicherstelle. »Es gibt politische Entscheidungen, daß Rentenkürzungen nicht erfolgen«, so Steg. (AFP/jW)
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