Aus: Ausgabe vom 13.05.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund. Weltmarktführer mit Verlusten
ArcelorMittal ist der größte Stahlproduzent der Welt.
2008 war der im Jahr zuvor aus der Fusion von Arcelor und Mittal
Steel hervorgegangene Konzern nach eigenen Angaben für ein
Zehntel (103,3 Millionen Tonnen) der weltweiten Produktion von
Rohstahl verantwortlich. In mehr als 60 Ländern arbeiten rund
105 000 Beschäftigte für das Unternehmen, das seinen Sitz
in Luxemburg hat.
Im letzten Quartal 2008 rutschte ArcelorMittal mit einem Verlust von 2,6 Milliarden Dollar erstmals in die roten Zahlen. Zuvor hatte der Konzern kräftig an dem – vor allem durch die hohe Nachfrage aus China verstärkten – Boom in der Stahlbranche profitiert. Auch im Gesamtjahr 2008 hatte ArcelorMittal noch einen Ertrag von 124,9 Milliarden Dollar erzielt. Im ersten Quartal dieses Jahres beläuft sich der Nettoverlust auf 1,1 Milliarden Dollar.
Wegen des aktuellen Nachfrageeinbruchs werde die Produktion bis Ende Juni um die Hälfte gedrosselt, erklärte Konzernchef Lakshmi Mittal am Dienstag auf der Hauptversammlung von ArcelorMittal in Luxemburg. 2009 werde das Jahr mit dem stärksten Nachfrageeinbruch in der Branche seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte er voraus. Er erwarte einen Rückgang der weltweiten Nachfrage um 15 bis 20 Prozent. Erste Anzeichen der Erholung sieht Mittal in China, wo die Nachfrage seit Oktober 2008 um 40 Prozent zugelegt habe. Zudem hätten die Kunden in den USA ihre Stahlvorräte bald abgebaut. Er gehe davon aus, daß die Konjunktur Ende des zweiten Quartals wieder anziehen und daß der Konzern die Produktion im zweiten Halbjahr »in angemessener Geschwindigkeit« wieder hochfahren werde.
In Deutschland ist die Stahlproduktion nach Angaben des Statistischen Bundesamts von Montag im April um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahresmonat eingebrochen. Von den bundesweit 15 Hochöfen laufen noch neun – und diese auch nur mit 50 bis 60 Prozent ihrer Kapazität. 45 000 der insgesamt 94 000 hiesigen Stahlarbeiter sind in Kurzarbeit.
(hwu)
Im letzten Quartal 2008 rutschte ArcelorMittal mit einem Verlust von 2,6 Milliarden Dollar erstmals in die roten Zahlen. Zuvor hatte der Konzern kräftig an dem – vor allem durch die hohe Nachfrage aus China verstärkten – Boom in der Stahlbranche profitiert. Auch im Gesamtjahr 2008 hatte ArcelorMittal noch einen Ertrag von 124,9 Milliarden Dollar erzielt. Im ersten Quartal dieses Jahres beläuft sich der Nettoverlust auf 1,1 Milliarden Dollar.
Wegen des aktuellen Nachfrageeinbruchs werde die Produktion bis Ende Juni um die Hälfte gedrosselt, erklärte Konzernchef Lakshmi Mittal am Dienstag auf der Hauptversammlung von ArcelorMittal in Luxemburg. 2009 werde das Jahr mit dem stärksten Nachfrageeinbruch in der Branche seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte er voraus. Er erwarte einen Rückgang der weltweiten Nachfrage um 15 bis 20 Prozent. Erste Anzeichen der Erholung sieht Mittal in China, wo die Nachfrage seit Oktober 2008 um 40 Prozent zugelegt habe. Zudem hätten die Kunden in den USA ihre Stahlvorräte bald abgebaut. Er gehe davon aus, daß die Konjunktur Ende des zweiten Quartals wieder anziehen und daß der Konzern die Produktion im zweiten Halbjahr »in angemessener Geschwindigkeit« wieder hochfahren werde.
In Deutschland ist die Stahlproduktion nach Angaben des Statistischen Bundesamts von Montag im April um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahresmonat eingebrochen. Von den bundesweit 15 Hochöfen laufen noch neun – und diese auch nur mit 50 bis 60 Prozent ihrer Kapazität. 45 000 der insgesamt 94 000 hiesigen Stahlarbeiter sind in Kurzarbeit.
(hwu)
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