Aus: Ausgabe vom 16.05.2009, Seite 13 / Feuilleton
Drogen lesen
Bommi Baumann war 30 Jahre opiatsüchtig. Davon erzählt
der frühere »Haschrebell« und Mitbegründer
der »Bewegung 2. Juni« in seinem aktuellen Buch
»Rausch und Terror« (Rotbuch Verlag). Es ist die
Geschichte der Revolte von 1968 bis zum Afghanistankrieg von heute
als Kampf gegen die Nüchternheit. Nun geht es auf Lesereise,
zusammen mit Co-Autor Christof Meueler, Feuilletonredakteur dieser
Zeitung. »Ende der 60er Jahre fing ich in Westberlin an,
regelmäßig Drogen zu nehmen. Damals waren wir gestartet,
um eine Gesellschaft zu erreichen, in der die Menschen freier sein
sollten. Heute leben wir in einer Gesellschaft, in der die Angst
regiert. Der sogenannte Krieg gegen den Terror folgt dem Krieg
gegen die Drogen«, schreibt Baumann. »Rausch und
Terror« ist ein persönlicher Erlebnisbericht ebenso wie
ein politischer Essay, der sich mit der Frage beschäftigt,
warum die bisherige Drogenpolitik gescheitert ist. Mit »Wie
alles anfing« sagte sich Baumann 1975 als erster
öffentlich vom »Bewaffneten Kampf« los. Das
Skandalbuch wurde sofort verboten und konnte erst nach einer
europaweiten Solidaritätskampagne erscheinen. »Rausch
und Terror« handelt davon, wie alles weiterging. (jW)
16.5. Mainz, Hafeneck, 22 Uhr, 18.5.9; Freiburg, Swamp, 20 Uhr, 19.5. München, Optimal, 20.30 Uhr; 20.5. Darmstadt, Bessunger Knabenschule, 20 Uhr; 21.5. Braunschweig, Studio Ost, 20 Uhr
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