Aus: Ausgabe vom 25.05.2009, Seite 13 / Feuilleton
Falscher Kandidat
Claude Lanzmann, Bernard-Henri Lévy und Eli Wiesel haben in
der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dazu aufgerufen, die
Wahl des ägyptischen Kulturministers Faruk Hosni zum
nächsten Generaldirektor der UNESCO zu verhindern. Diese Wahl
wird nach Wissen der Autoren »vom Kandidaten als so gut wie
gelaufen dargestellt«. Daß Hosni für den Posten
nicht geeignet ist, belegen die drei mit haarsträubenden
Zitaten aus den Jahren 1997–2008. »Die israelische
Kultur ist eine unmenschliche Kultur (…), die auf einem ganz
einfachen Prinzip beruht: zu stehlen, was ihr nicht gehört, um
es anschließend als etwas Eigenes auszugeben«, hat der
Minister 2001 verlauten lassen. Als sich im vergangenen Jahr ein
Abgeordneter des ägyptischen Parlaments darüber Sorgen
machte, daß israelische Bücher in die Bibliothek von
Alexandria aufgenommen werden könnten, beruhigte ihn Hosni mit
den Worten: »Bring mir diese Bücher, und wenn es sie
gibt, werde ich sie vor deinen Augen verbrennen.« Ganz sicher
ist dieser Mann nicht für den Posten bei der UNESCO geeignet.
Die Bewerbungsfrist endet am 30. Mai. Es sollten sich noch
Alternativen finden lassen. (jW)
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