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Aus: Ausgabe vom 28.05.2009, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Einstein-Jubiläum

Vor 90 Jahren wurde bei einer Sonnenfinsternis zum ersten Mal Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie überprüft, nach der große Massen wie die Sonne den Raum krümmen. Dadurch wird Licht abgelenkt und Sterne, die von der Erde aus betrachtet nahe an der Sonne stehen, erscheinen gegenüber ihrer eigentlichen Position verschoben. Einstein hatte diese Verschiebung in Formeln gebracht. Überprüfen lassen sich seine Berechnungen nur bei einer Sonnenfinsternis. Damit der Effekt meßbar wird, muß das Sternenlicht sehr nahe an der Sonne vorbei. Normalerweise wären diese Sterne so unsichtbar wie Glühwürmchen am Rand eines Suchscheinwerfers. Nur wenn der Mond die Sonne verdeckt, können sie beobachtet werden. Am 29. Mai 1919 war das der Fall. Zwei britische Expeditionsteams belichteten in Brasilien und auf der Insel Principe vor der westafrikanischen Küste diverse Fotoplatten. Die Sterne sind auf diesen Platten nur um Hundertstelmillimeter verschoben, und die Meßgenauigkeit ist begrenzt. Aber am 6. November des Jahres verkündete der königliche Astronom Frank Dyson vor den Größen der britischen Wissenschaft in London: »Nach sorgfältiger Untersuchung der Platten bin ich bereit zu erklären, daß kein Zweifel daran bestehen kann, daß sie Einsteins Vorhersage bestätigen.«

(AP/jW)

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