Aus: Ausgabe vom 29.05.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Reaktionen. »Kein Casino«
Das Scheitern des Gipfeltreffens im Kanzleramt sei »ein
herber Rückschlag für uns alle und löst große
Betroffenheit aus«, so Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus
Franz am Donnerstag in einer Stellungnahme. Verantwortlich für
das »Desaster« sei unter anderen der europäische
Finanzchef von General Motors (GM), Enrico Digirolamo, der auch
Mitglied im Opel-Aufsichtsrat ist. »Die Schuld trägt
einzig und allein General Motors, die uns zum Spielball im Poker um
ihre eigene Insolvenz machen wollen«, erklärte Franz.
Die Bundesregierung habe sich zu Recht nicht von GM erpressen
lassen. Der US-Konzern müsse wissen, »daß Europa
kein Casino für Glücksspieler ist«.
Kritik an der Berliner Koalition übte hingegen Hessens Landesvorsitzender der Partei Die Linke, Ulrich Wilken. »Das Scheitern des Opel-Gipfels zeigt, daß es CDU und SPD um alles Mögliche geht, nur nicht um die Rettung der 26000 Arbeitsplätze bei Opel«, erklärte er am Donnerstag in Frankfurt am Main. »Wer mit einem unausgegorenen Phantasiemodell in Verhandlungen geht, ist entweder unfähig oder hat ein Scheitern von Anfang an einkalkuliert«, kritisierte Wilken. Durch die »inszenierte Zuspitzung der Situation« solle der Druck auf die Beschäftigten erhöht werden, vermutet der Politiker.
Das von der Bundesregierung propagierte Treuhandmodell stößt bei der Linkspartei auf Ablehnung. »Mit der Treuhand haben wir schlechte Erfahrungen in Deutschland. Was wir brauchen, ist ein Kaufkonsortium mit dem Bund und den Ländern mit Opelstandorten an der Spitze«, betonte Wilken. Zusätzlich sollten Beschäftigte und Gewerkschaften beteiligt werden.
(dab)
Kritik an der Berliner Koalition übte hingegen Hessens Landesvorsitzender der Partei Die Linke, Ulrich Wilken. »Das Scheitern des Opel-Gipfels zeigt, daß es CDU und SPD um alles Mögliche geht, nur nicht um die Rettung der 26000 Arbeitsplätze bei Opel«, erklärte er am Donnerstag in Frankfurt am Main. »Wer mit einem unausgegorenen Phantasiemodell in Verhandlungen geht, ist entweder unfähig oder hat ein Scheitern von Anfang an einkalkuliert«, kritisierte Wilken. Durch die »inszenierte Zuspitzung der Situation« solle der Druck auf die Beschäftigten erhöht werden, vermutet der Politiker.
Das von der Bundesregierung propagierte Treuhandmodell stößt bei der Linkspartei auf Ablehnung. »Mit der Treuhand haben wir schlechte Erfahrungen in Deutschland. Was wir brauchen, ist ein Kaufkonsortium mit dem Bund und den Ländern mit Opelstandorten an der Spitze«, betonte Wilken. Zusätzlich sollten Beschäftigte und Gewerkschaften beteiligt werden.
(dab)
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