Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 12.06.2009, Seite 13 / Feuilleton

Jürgen Gosch tot

Der Theaterregisseur Jürgen Gosch ist tot. Er erlag im Alter von 65 Jahren in der Nacht zum Donnerstag in seiner Berliner Wohnung einer schweren Krebserkrankung, wie das Berliner Ensemble mitteilte. Dessen Intendant Claus Peymann würdigte Gosch als einen »im Theater selten anzutreffenden, feinen Gentleman«.

Gosch war einer der wichtigen deutsch-deutschen Regisseure der 70er und 80er Jahre. Als 1978 seine Inszenierung von »Leonce und Lena« an der Volksbühne Berlin aus politischen Gründen abgesetzt wurde, siedelte er in den Westen über und arbeitete unter anderem für Jürgen Flimm am Hamburger Thalia Theater und scheiterte als Nachfolger von Peter Stein und Luc Bondy 1989 an der Westberliner Schaubühne. 1993 holte ihn Thomas Langhoff an das Deutsche Theater Berlin, wo er bis 1999 fest engagiert war. In letzter Zeit erlebte er als freier Autor eine gewisse Renaissance mit seinen Inszenierungen von Gorkis »Sommergäste« (2004 in Düsseldorf) und »Macbeth« (2005 am selben Ort). Für erstere wählte ihn Theater heute zum »Regisseur des Jahres«, letzteres geriet zum Skandal mit allerlei nackten Männern, wurde aber mit dem »Faust«-Theaterpreis ausgezeichnet. (jW)

Mehr aus: Feuilleton