Friedensplan vorgelegt
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), die größere der beiden Guerilla-Organisationen des Landes, forderte die Regierung am Wochenende auf, die Hälfte des Staatshaushaltes für soziale Zwecke auszugeben. Weitere zehn Prozent des Budgets könnten in die Forschungsförderung fließen, schlagen die Rebellen in einem Friedensplan vor, den sie am Sonnabend auf einer Konferenz in Bucaramanga vorlegten. Die zweitägigen Gespräche, an denen der Bürgermeister der Stadt im Nordosten Kolumbiens und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen teilnahmen, waren das erste Friedenstreffen in der Geschichte des Landes.
Die Wunschliste der FARC für einen Frieden in Kolumbien enthält auch die Forderung, die bestehenden Förderkonzessionen für ausländische Ölgesellschaften zu kündigen und über neue Konditionen zu verhandeln. Nicht an einer Übereinkunft mit der Regierung interessiert ist nach eigenen Worten das Nationale Befreiungsheer (ELN), die zweite noch kämpfende Rebellentruppe Kolumbiens. Sie werde den Kampf gegen US-Imperialismus, Privatmilizen und Großkonzerne fortsetzen, ließ die Organisation in Bucaramanga wissen.
Vertreter der Regierung nahmen an dem Treffen in Bucaramanga nicht teil. Doch sei der Staat bereit zu Gesprächen über eine Versöhnung, wenn die Guerilla ernsthaften Friedenswillen erkennen lasse, sagte Präsident Samper am Wochenende bei einem Treffen mit seinem venezolanischen Amtskollegen Rafael Caldera.
(AFP/jW)
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