Aus: Ausgabe vom 19.06.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Daten und Fakten. Parteitag in Berlin
Der Linke-Wahlparteitag wird am Samstag mit dem Frauenplenum
eröffnet. In einem Entwurf für einen Wahlaufruf des
Plenums werden in Anlehnung an Frigga Haugs
»Vier-in-einem-Perspektive« gefordert: eine radikale
Arbeitszeitverkürzung für alle, eine gerechte
Umverteilung der »Sorgearbeit« für Mensch und
Natur, der lebenslange Zugang zu Bildung und Kultur und politische
Teilhabe für alle. Auf der Ebene der Vision scheint derlei
Radikales offenbar strömungsübergreifend formulierbar zu
sein.
Nach einer langen Rede von Parteichef Oskar Lafontaine wird Gregor Gysi, Linksfraktionschef im Bundestag, über die Tätigkeit der Fraktion Bericht erstatten, außerdem sind insgesamt knapp fünf Stunden für Aussprachen zu den Reden und zum Bundestagswahlprogrammentwurf eingeplant.
Erst am Sonntag werden in einem dreistündigen Abstimmungsmarathon mehr als 1000 Änderungsanträge zum Programm bzw. deren Zusammenfassungen behandelt. Am Mittag sollen die rund 500 Delegierten die endgültige Version beschließen.
Die Europaabgeordnete Sahra Wagenknecht hat unterdessen im Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) vor einer Entschärfung des Wahlprogramms gewarnt. Mit Blick auf die vorliegenden Änderungsanträge des »Reformer«-Flügels sagte sie: »Frustrierte und Enttäuschte erreichen wir nicht, wenn wir unser Programm SPD-kompatibel machen.« Mit den Appellen, der Parteitag dürfe kein »ideologischer« werden, könne nicht der linke Flügel gemeint sein. Ideologisch seien die Forderungen der »Reformer«, die »mit Kapitalismuskritik nicht leben können«.
Die Partei Die Linke wurde am 16. Juni 2007 gegründet, nachdem sich sowohl in der PDS und der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) große Mehrheiten für die Fusion zur gesamtdeutschen Linkspartei ausgesprochen hatten.
(jW)
Nach einer langen Rede von Parteichef Oskar Lafontaine wird Gregor Gysi, Linksfraktionschef im Bundestag, über die Tätigkeit der Fraktion Bericht erstatten, außerdem sind insgesamt knapp fünf Stunden für Aussprachen zu den Reden und zum Bundestagswahlprogrammentwurf eingeplant.
Erst am Sonntag werden in einem dreistündigen Abstimmungsmarathon mehr als 1000 Änderungsanträge zum Programm bzw. deren Zusammenfassungen behandelt. Am Mittag sollen die rund 500 Delegierten die endgültige Version beschließen.
Die Europaabgeordnete Sahra Wagenknecht hat unterdessen im Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) vor einer Entschärfung des Wahlprogramms gewarnt. Mit Blick auf die vorliegenden Änderungsanträge des »Reformer«-Flügels sagte sie: »Frustrierte und Enttäuschte erreichen wir nicht, wenn wir unser Programm SPD-kompatibel machen.« Mit den Appellen, der Parteitag dürfe kein »ideologischer« werden, könne nicht der linke Flügel gemeint sein. Ideologisch seien die Forderungen der »Reformer«, die »mit Kapitalismuskritik nicht leben können«.
Die Partei Die Linke wurde am 16. Juni 2007 gegründet, nachdem sich sowohl in der PDS und der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) große Mehrheiten für die Fusion zur gesamtdeutschen Linkspartei ausgesprochen hatten.
(jW)
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vom 19.06.2009