Aus: Ausgabe vom 19.06.2009, Seite 2 / Inland
Israel-Kritiker Rolf Verleger abberufen
Kiel. Der Landesverband »Jüdische Gemeinschaft
Schleswig-Holstein« entzieht Prof. Dr. Rolf Verleger sein
Mandat als Delegierter im Direktorium des Zentralrats der Juden in
Deutschland. Verleger hatte 1995 bis 2005 die Lübecker
Gemeinde und den Landesverband entscheidend mitaufgebaut. Er wandte
sich 2006 in einem Offenen Brief gegen den israelischen
Libanon-Krieg und ist Mitglied der »Jüdischen Stimme
für gerechten Frieden in Nahost«. Zu Jahresbeginn
kritisierte er scharf die israelische Attacke gegen Gaza.
Letzter Auslöser der Abberufung war Verlegers Vortrag beim Jahrestreffen der Muslimischen Jugend Deutschlands, wo er mit seiner Funktion als Direktoriumsmitglied angekündigt war. Daß daran Anstoß genommen wurde, ist in Verlegers Augen bezeichnend für Wagenburgmentalität. Die Zentralratsspitze tendiere leider durch ihre Unterstützung der israelischen Besatzungspolitik dazu, sich gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen in ihrem Status als privilegierte Minderheit abzuschotten – anders als unter Ignatz Bubis –, und verliere dadurch an wichtiger gesellschaftlicher Unterstützung. (jW)
Letzter Auslöser der Abberufung war Verlegers Vortrag beim Jahrestreffen der Muslimischen Jugend Deutschlands, wo er mit seiner Funktion als Direktoriumsmitglied angekündigt war. Daß daran Anstoß genommen wurde, ist in Verlegers Augen bezeichnend für Wagenburgmentalität. Die Zentralratsspitze tendiere leider durch ihre Unterstützung der israelischen Besatzungspolitik dazu, sich gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen in ihrem Status als privilegierte Minderheit abzuschotten – anders als unter Ignatz Bubis –, und verliere dadurch an wichtiger gesellschaftlicher Unterstützung. (jW)
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