Aus: Ausgabe vom 25.06.2009, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Entmutigung
Eine stabile Mehrheit der Internetnutzer der Welt bringt eher
Männer als Frauen mit wissenschaftlichen Tätigkeiten in
Verbindung. Das ist das Ergebnis einer großangelegten Studie
zu Vorurteilen, die US-Forscher in der am Montag erschienen Ausgabe
der Annalen der Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS)
veröffentlichten. Ihre Umfrage unter einer halben Million
Menschen in 34 Staaten ergab, daß 70 Prozent Wissenschaft
eher für eine Männersache halten. Nach Ansicht der
Autoren könnten diese Haltungen die Leistungen von
Mädchen in Naturwissenschaften und Mathematik negativ
beeinflussen. Die Probanden offenbarten ihre stereotypen
Vorstellungen, indem sie in schnell hintereinander gestellten
Fragen Worte wie »Physik«, »Biologie«,
»Chemie« mit Worten wie »er«,
»Sohn« oder »Vater« (statt
»sie«, »Tochter« oder »Mutter«)
kombinierten. Sie taten das unabhängig vom Geschlecht. Die
Probleme zwischen den Geschlechtern bei den Leistungen in
Naturwissenschaften verstärken sich gegenseitig, erklärte
Brian Nosek, Psychologie-Professor von der Universität
Virginia. Wenn die Leute sähen, daß vor allem
Männer in Wissenschaften tätig seien, entwickelten sie
das Vorurteil, daß Männer auch befähigter
dafür wären. Auf Mädchen könnte dies
entmutigend wirken. (AFP/jW)
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