75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 22. November 2024, Nr. 273
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 09.07.2009, Seite 16 / Sport

Spitze! In Tel Aviv beginnt die 18. Makkabiade

Am Freitag beginnt in Tel Aviv die 18. Makkabiade. Das internationale jüdische Sportfest, das Olympischen Spielen nachempfunden ist, wird 13 Tage dauern. Ungefähr 7000 Athleten gehen an den Start, darunter 180 aus Deutschland, die knappe Hälfte Fußballer. Erstmals ist ein Frauen-Hockey-Team dabei.

»Die 18. Auflage ist etwas Besonderes«, sagt Mordechai Tichauer, Vizepräsident von Makkabi Deutschland e.V., ein Dachverband jüdischer Sportvereine in Deutschland mit dem Gründungsjahr 1903. »Im Judentum ist 18 der Zahlenwert des hebräischen Wortes Chai, was übersetzt Leben heißt. Die 18 gilt bei uns als Glückszahl.«

Über das Leistungsniveau sagt Tichauer: »Wir sind keine Profis und betreiben größtenteils Breitensport. Aber wir sind auch nicht schlecht – nach Israel fährt die Creme de la Creme des jüdischen Sports in Deutschland.« Ein großer Teil dieser Spitzensportler trainiert in den 37 Ortsverbänden, die zur Zeit unter dem Dach von Makkabi organisiert sind.

Keiner der 37 Verbände bietet Hockey an. Daß trotzdem ein Frauenteam nach Tel Aviv fliegt, liegt an Gert Rosenthal, Sohn des 1987 verstorbenen Fernsehunterhalters Hans Rosenthal und Vorsitzender eines Berliner Tennisklubs. Vor vier Jahren war er zufällig in Tel Aviv: »Ich habe am Flughafen direkt neben der niederländischen Mannschaft gestanden, die das Finale gegen Südafrika gewann. Da ist der Wunsch entstanden, mit einem deutschen Team dabei zu sein.« Trainiert wird das Team, das der 48jährige zusammentelefoniert hat, vom Ex-Bundestrainer Rüdiger Hänel. Ausgerüstet wird es vom Deutschen Hockey-Bund. Am schwierigsten war die Zusammstellung des Kaders. Wie gesagt: In keinem Makkabi-Ortsverein wird Hockey gespielt. »Alle Hockeyvereine waren hilfsbereit«, sagt Rosen­thal. »Sie wußten aber nicht, welche ihrer Mitglieder jüdischen Glaubens sind.« (sid/jW)

Mehr aus: Sport