Afghanistan: Neuer Ehegesetzentwurf

Kabul. Nach scharfen internationalen Protesten ist das afghanische Ehegesetz überarbeitet worden. Insbesondere wurden zwei kritische Passagen geändert, die den Frauen fundamentale Rechte verweigerten. Der am Donnerstag vorgelegte Entwurf ist das Ergebnis einer dreimonatigen Überprüfung seitens des Justizministeriums in Kabul. Die Regelung gilt nur für die schiitische Minderheit, die maximal zehn Prozent der afghanischen Bevölkerung ausmacht. Nach dem im März 2009 verabschiedeten Gesetz sollten Frauen verpflichtet sein, mindestens alle vier Tage mit ihrem Ehemann zu schlafen. Außerdem konnten Männer ihren Ehefrauen bestimmte Tätigkeiten verbieten oder sie am Verlassen des Hauses hindern. Im neuen Entwurf heißt es nun, eine Frau müsse die Hausarbeit verrichten, auf die sich das Ehepaar bei seiner Heirat geeinigt habe. Vorschriften zum Sexualleben sind in der Vorlage nicht mehr enthalten. Das Verbot des freien Ausgangs wurde gestrichen.(AP/jW)