Aus: Ausgabe vom 23.07.2009, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Muttersprache verboten
Nach einem neuen Bericht des Weltkinderhilfswerks UNICEF und der
Londoner »Minority Rights Group International« (MRG)
gehen Millionen Kinder nicht zur Schule, weil sie Minderheiten
angehören, die nicht die offizielle Unterrichtssprache
sprechen. Vor allem in den sogenannten Entwicklungsländern
leben viele Kinder fernab vom Schulunterricht. Die Gründe
dafür seien ethnische oder religiöse Diskriminierung.
MRG-Chef Mark Lattimer warnt vor den Folgen für die
wirtschaftliche Entwicklung und davor, daß im Fehlen von
Bildung künftige Konflikte schon angelegt seien. Die Kinder
müßten in der Schule mit Sprachen zurechtkommen, die sie
nur schlecht beherrschten. Doch Bildungspolitiker befürchten,
daß Kinder, die Unterricht in einer Lokalsprache erhalten,
die offizielle Sprache nicht erlernen. Clair Thomas, eine der
Autorinnen des MRG-Berichts, schlägt deshalb einen
mehrsprachigen Unterricht vor. (ips/jW)
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vom 23.07.2009