Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 01.08.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Wege aus dem braunen Sumpf

Derzeit existiert bundesweit nur ein Projekt, das auf Mädchen und Frauen spezialisiert ist, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen möchten. Die Initiative »Lola für Lulu« in Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern richtet sich gezielt an Aussteigerinnen aus der Region. Erfahrungen hätten gezeigt, daß Frauen in solchen Situationen eine andere Art der Unterstützung bräuchten, als Männer, sagt Projektmitarbeiterin Heike Radvan. »Oft sind Frauen auch auf eine andere Art von Gewalt betroffen als Männer; es ist wichtig, daß man für betroffene Frauen Beraterinnen hat. Denn in diesen Situationen müssen Frauen möglicherweise über Dinge reflektieren, die sie eher Frauen erzählen würden«, so Radvan.

Wieviel Personen sich jedes Jahr von der Neonaziszene abwenden ist unklar. Die Initiative Exit, eine vom ehemaligen Berliner Neonazi Ingo Hasselbach sowie dem Ex-Kriminalpolizisten Bernd Wagner gegründete Organisation, hat nach eigenen Angaben zwischen 2000 und 2009 etwa 25 ausstiegswillige Frauen und 275 Männer begleitet. Die »Aussteigerhilfe Rechts« Niedersachsen hat im Zeitraum von November 2001 bis Mai 2008 genau 107 Personen in die Betreuung aufgenommen. Bei vier Frauen und 28 Männern wurde der Ausstieg als erfolgreich bewertet.

Literatur:

Christine Hewicker: Die Aussteigerin. Autobiographie einer ehemaligen Rechtsextremistin. Insel Verlag 2001.

Antifaschistisches Frauennetzwerk/ Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus: Braune Schwestern? Feministische Analysen zu Frauen in der extremen Rechten. Unrast Verlag 2005

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