Aus: Ausgabe vom 04.08.2009, Seite 12 / Feuilleton
Abstraktion und Zähneputzen
Siegfried Lenz hat in der Welt vom Montag über wachsende
Schwierigkeiten beim Schreiben berichtet. »Das Umsetzen in
die Bildhaftigkeit, die Sinnlichkeit bereitet mir im Alter mehr
Schwierigkeiten«, sagte der 83jährige. »Ich
fürchte manchmal, daß ich zu abstrakt denke.« Lenz
schreibt zur Zeit an der Novelle »Landesbühne«.
Die Veröffentlichung ist für Oktober geplant. Und auch
wenn es nicht so recht paßt: Ein jüngerer Kollege von
Lenz, Dietmar Dath, hat in der Sonntagausgabe des Springer-Blattes
eine Frage des inoffiziellen Popkulturbeauftragten der FDP, Ulf
Poschardt (»Wie wertvoll ist der Spruch ›Sozial ist,
was Arbeitsplätze schafft‹?«), sehr angemessen
beantwortet: „So wertvoll wie ›Zähneputzen ist
der Sinn des Lebens‹.« Die beiden hatten sich nicht
besonders verstanden. Dath erklärte noch: »Ich will den
Sozialismus nicht, weil er in Büchern steht, sondern weil ich
keine reichen Eltern habe«, und daß er bei der
Bundestagswahl für Oskar Lafontaine stimmen wird. (ddp/jW)
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