Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 07.08.2009, Seite 16 / Sport

Pressefreiheit: Total übel

Berlin. Die in Berlin erscheinende taz boykottiert die Berichterstattung über die Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Kein Ereignis sei wichtig genug, um für eine Berichterstattung die Grundregeln der Pressefreiheit zu verraten, heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Deshalb wird die Tageszeitung nicht über die am 15. August in Berlin beginnende Leichtathletik-WM berichten. Wie schon bei der Fußball WM 2006 müssen Journalisten, um eine Akkreditierung für die WM zu bekommen, einer umfassenden Überprüfung ihrer persönlichen Daten zustimmen. Genutzt werden dabei Datensammlungen der Polizei des Bundes und der Länder bis hin zu Informationen des Verfassungsschutzes sowie des Bundesnachrichtendienstes. Die taz versteht das als massiven Eingriff in das Gebot der Pressefreiheit. Die Datenerhebung wird nicht nur zu einer rechtswidrigen Auflage gemacht, um eine Arbeitsgenehmigung im Olympiastadion zu erhalten. Dazu kommt, daß privaten Unternehmen die Daten der Sicherheitsbehörden zur Verfügung gestellt werden. Es sind dann schließlich diese Privatunternehmen, die entscheiden, wem es erlaubt wird, das Stadion zu betreten und wem nicht. Auch dafür gibt es keinerlei Rechtsgrundlage. (jW)

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