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Aus: Ausgabe vom 01.09.2009, Seite 12 / Feuilleton

Rekonstruktion des Kriegsbeginns

Heute vor 70 Jahren begann der Zweiten Weltkriegs mit dem deutschen Überfall auf Polen. Aus diesem Anlaß hält der Historiker und Sozial­philosoph Werner Röhr von der »Berliner Gesellschaft für Faschismus und Weltkriegsforschung« in der jW-Ladengalerie den Vortrag »Der Weltfrieden und das »Jus ad bellum«.

Röhr geht es darum, dem offiziellen wie inoffiziellen Geschichtsrevisionismus zum Zweiten Weltkrieg entgegenzutreten, insbesondere der Konzeption, Nazideutschland und die Sowjetunion hätten als »zwei Totalitarismen« gemeinsam die Schuld am Krieg, erst beider Nichtangriffsvertrag hätte den Krieg verursacht. Auf solcherlei Betrachtung gründet die Konzeption für das geplante Kriegsmuseum in Gdansk. Zudem ist sie heute offizielle polnische Staatsräson. Auch gibt es polnische Historiker, die so tun, als hätte der Krieg erst am 17. September 1939 mit dem sowjetischen Einmarsch in Ostpolen begonnen. Dagegen will Röhr die Genese der Operationsplanung und der Entscheidungen zum Überfall rekonstruieren. Darüber hinaus wird er den Zusammenhang von Krise, Rüstung und wachsender Kriegsgefahr vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen deutlich machen.

(jW)

heute, 19 Uhr, jW-Ladengalerie, Torstr. 6, Berlin

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