Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 03.09.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Region und Geschichte

Mesopotamien

Das historische Siedlungsgebiet der Kurden umfaßt heute Teile der Staaten Türkei, Irak, Iran und Syrien. Die kurdischen Bevölkerungsteile leben zur Zeit vor allem am Oberlauf des Tigris und im Gebiet rund um den Vansee im Südosten der Türkei, in den Tälern des Großen und des Kleinen Zab im Nordosten des Irak sowie im Nordwesten des Iran. Das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris wird historisch auch als »Zweistromland« (Mesopotamien) bezeichnet und gilt aufgrund archäologischer Funde als »Wiege der Zivilisation«.

Kurden in der Türkei

Der größte Teil Kurdistans und somit auch Teile des historischen Mesopotamien liegen in der heutigen Türkei. Die Kurden stellen dort die größte nationale Minderheit. Da bei Volkszählungen seit 1985 nicht mehr nach der Muttersprache gefragt wird, gibt es keine exakten Angaben zur Anzahl der Kurden in der Türkei. Schätzungen gehen von zehn bis 15 Millionen aus. Auf der Grundlage des Vertrags von Lausanne erkannte die 1923 neu gegründete Türkei die Kurden jedoch nicht als ethnische Minderheit an. Mehrere Aufstände wurden blutig niedergeschlagen. Bis vor wenigen Jahren war es in der Türkei verboten, die kurdische Sprache in der Öffentlichkeit zu sprechen.

DTP

Die »Partei der demokratischen Gesellschaft« wurde am 24. Oktober 2005 gegründet. Sie tritt für die nationale Anerkennung der Kurden in der Türkei und eine friedliche Lösung der Kurdenfrage ein. Der DTP gehören führende kurdische Politiker der Türkei wie Leyla Zana, Orhan Dogan und Ahmet Türk an. Er ist seit Juli 2008 Vorsitzender der Partei. Die DTP besitzt in der Sozialistischen Internationale Beobachterstatus und ist mit 21 Abgeordneten im türkischen Parlament vertreten. Am 29. März 2009 konnte die DTP bei den Kommunalwahlen die Zahl ihrer Bürgermeister beinahe verdoppeln und errang die Mehrheit im Osten und Südosten des Landes.

(cw)

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