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Aus: Ausgabe vom 05.09.2009, Seite 16 / Aktion

Lektion 11: Antifaschismus

Antifaschismus, der (m.) ist eine Bewegung gegen faschistische Organisationen und deren gesellschaftliche Ursprünge. Sie entstand zuerst nach der Niederschlagung revolutionärer Erhebungen in Europa nach dem Ersten Weltkrieg und dem Sieg des Faschismus in Italien unter Benito Mussolini (1883.1945). Nach der Machtübertragung an den deutschen Faschismus 1933 bildeten sich in mehreren Ländern antifaschistische Volksfrontbündnisse. Höhepunkt des A. waren der Krieg zur Verteidigung der spanischen Republik 1936 bis 1939 und der Kampf gegen Nazideutschland vor und im Zweiten Weltkrieg. Die Kernaussage des A. enthält der »Schwur von Buchenwald«, den die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers im Fruhjahr 1945 ablegten: »Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.« Nach 1945 bekannten sich alle deutschen Parteien in diesem Sinn zum A. und charakterisierten Kapitalismus als Grundlage des Faschismus. In der Sowjetisch Besetzten Zone und der DDR wurde dementsprechend eine antifaschistisch-demokratische Umwälzung der Eigentums- und Machtverhältnisse vollzogen. Nach 1990 bezeichneten das auch Vertreter der PDS als »verordneten A.«, was diffamierend gemeint war. Die Restauration in der BRD bedeutete die Verfolgung jedes kapitalismuskritischen A.. Eine Variante des antikommunistischen Verständnisses von A. vertreten die »Antideutschen«, die A. auf Kriege der USA und Israels reduzieren. (asc)

Weiterführendes im jW-Shop: Lorenz Knorr: Gegen Hitler und Henlein. Antifaschistischer Widerstand unter den Sudeten und in der Wehrmacht; Marx-Engels-Stiftung: Arbeiterbewegung und Antifaschismus; Kurt Pätzold: Der Führer ging, die Kopflanger blieben; DVD: Der Fall Gleiwitz; DVD: Nackt unter Wolfen

Am 8. September wird in der jW-Ladengalerie der Film »Jakob der Lügner« in der Reihe »Antifaschistischer Film in der DDR« gezeigt. Gast: Daniela Dahn

Bisherige Lektionen: Friedensmission (27./28.6.), Demokratie (4./5.7.), Globalisierung (11./12.7.), Generalstreik (18./19.7.), Revolution (25./26.7.), Krieg (1./2.8.), Staatsterrorismus (8./9.8.), Unabhängigkeit (15./16.8.), Faschismus (22./23.8.), Frieden (29./30.8.)

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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