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Aus: Ausgabe vom 14.10.2009, Seite 13 / Feuilleton

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Die Buchbranche trotzt der Wirtschaftskrise: In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurde ein Umsatzplus von 2,8 Prozent erwirtschaftet, wie der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, am Dienstag anläßlich der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse erklärte. Diesjähriger Ehrengast der größten Bücherschau der Welt ist China, also ein ebenso interessanter Markt wie ewiges Laberrhabarber-Thema in den Kneipen, die sie Feuilletons nennen. Und weil es zum moralischen Showgeschäft gehört, ließ Buchmesse-Direktor Juergen Boos verlautabren, jajaja, man verurteile Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Meinungsfreiheit in China. Aber nein, nein, nein, »das Ausblenden unangenehmer Themen hat noch keinen Veränderungsprozeß beschleunigt – Offenheit hingegen schon«. Und aufgemerkt: »Wir sind nicht die UNO. Unser Thema ist die Literatur. Wir können Konflikte aufzeigen, aber wir können sie nicht lösen.« Ganz bewußt würden immer wieder Länder als Ehrengast ausgesucht, die sich in »gesellschaftlichen Umbruchphasen« befänden, sagte Boos – im Falle Chinas dürfte das allerdings schon seit dem Beginn des ersten Opiumkriegs (1839) gelten. Weitere Schwerpunktthemen sind wieder einmal Digitalisierung und damit verbundene Fragen wie Kopierschutz oder Urheberrecht, denn es geht ja immer um Handel durch Wandel (der Produktpalette).

Die Buchmesse jedenfalls hat nur geringe Einbußen zu verzeichnen. Zwei Prozent weniger Ausstellungsfläche als im Vorjahr seien verkauft worden, sagte Boos. Englischsprachige Verlage hätten Fläche reduziert, aus Osteuropa seien weniger Aussteller gekommen. Insgesamt stellen dieses Jahr 7314 Aussteller aus 100 Ländern in Frankfurt/Main ihre Produkte vor. Zwei sogenannte Spitzenpreise gibt es auch: Am Montag abend wurde an Kathrin Schmidt für ihren Koma-Aufwach-Roman »Du stirbst nicht« der Deutsche Buchpreis vergeben. Am Sonntag erhält der italienische Autor Claudio Magris in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. (AP/jW)

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