Aus: Ausgabe vom 19.10.2009, Seite 13 / Feuilleton
Friedenspreis
Der italienische Schriftsteller Claudio Magris ist am Sonntag mit
dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden.
Der 1939 in Triest geborene Germanist Magris zählt zu den
bedeutendsten Essayisten Italiens. In seiner Dankesrede sprach er
über die »verborgenen Gesichter des Krieges«.
Grenzen bildeten ein latentes Kriegspotential, sagte er. Sei es
früher »die Mauer« gewesen, die den Osten Europas
ausschloß, so gebe es heute andere Grenzen, die den Frieden
bedrohten: »Bisweilen unsichtbare Grenzen im Innern unserer
Städte, zwischen uns und den Neuankömmlingen aus allen
Teilen der Welt, die wir kaum wahrnehmen.« Daraufhin nannte
der Historiker Karl Schlögel Magris in seiner Laudatio den
Entdecker des »anderen Europa«. (ddp/jW)
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