Aus: Ausgabe vom 23.10.2009, Seite 6 / Ausland
Karadzic will Prozeß boykottieren
Den Haag. Der frühere bosnische Serbenführer Radovan
Karadzic will die Eröffnung seines Prozesses vor dem
UN-Tribunal zu Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien
boykottieren. Er werde zum geplanten Prozeßauftakt am
kommenden Montag nicht vor Gericht erscheinen, erklärte der
64jährige in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief
an den Gerichtshof in Den Haag. In dem Schreiben, das von seinem
Rechtsberater Peter Robinson verbreitet wurde, klagt Karadzic
über »ungleiche und ungerechte« Bedingungen in dem
Verfahren. Er benötige mehr Zeit, um die Prozeßakten zu
lesen, die neben der Anklageschrift knapp eine Million Seiten
Beweismaterial und Hunderte Zeugenaussagen enthalten. »Kein
Anwalt der Welt hätte sich in dieser Zeit vorbereiten
können«, schreibt Karadzic, der sich im Prozeß
selbst verteidigen will. Der serbische Politiker hatte bereits
Anfang September um eine Verschiebung des Prozesses
gebeten.(AFP/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Keine Demokratie
vom 23.10.2009 -
Wenig Hoffnung
vom 23.10.2009 -
Triumphzug durch Kurdistan
vom 23.10.2009 -
Foltervorwürfe gegen Putschisten in Honduras
vom 23.10.2009 -
Chancen für eine Einigung
vom 23.10.2009 -
In Pakistan auf der Flucht
vom 23.10.2009 -
EU-Dienst außer Kontrolle
vom 23.10.2009