Aus: Ausgabe vom 25.11.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Konferenz: Bomb, bomb, bomb Iran
Im Oktober 2008 warb die »Stop the Bomb Kampagne« mit
der Lüge »Schon zu Weihnachten könnte die
Islamische Republik Iran eine Atomwaffe haben«.
Stichwortgeber war der ehemalige Beamte im
Verteidigungsministerium, Hans Rühle (Foto). So richtig
zurückgenommen haben die Initiatoren der Kampagen, unter ihnen
der Exlinke Matthias Küntzel, der inzwischen zum Experten
für alles mögliche avanciert ist, die Lüge bis heute
nicht. Aber sie scheinen sich zu genieren, noch einmal hinter
Rühle herzulaufen, der soeben in der FAZ bekanntgegeben hat,
daß es »nur noch noch eine Frage von Tagen« sei,
bis der Iran Atomwaffen besitzt.
Überhaupt reden die Wortführer der Kampagne derzeit wenig von der iranischen Bombe und dafür umso mehr von den Menschenrechten. Bevor die USA und Israel vielleicht schon demnächst den Iran mit einem jahrelangen Krieg überziehen, gibt sich die Kampagne noch einmal ganz sentimental der Sympathie für die iranischen Frauen, für alle iranischen Demokraten, ach und eigentlich für die gesamte iranische Bevölkerung hin.
Am Wochenende richtet die Kampagne in Berlin ihre zweite »Internationale Iran-Konferenz« aus. Neben der Frage, wie man »die iranische Freiheitsbewegung effektiv unterstützen« und »die säkulare Demokratie fördern« kann, sollen Warnungen vor »westlichem Appeasement« und Forderungen nach Kappung sämtlicher Handelsbeziehungen zum Iran im Mittelpunkt stehen. Die Rednerliste ist deutlich schlapper besetzt als im Vorjahr. Damals stand unter anderem der Israeli Benny Morris auf dem Programm, der den Einsatz von Atombomben gegen Iran befürwortet.
Noch ein Blick auf die mehr oder weniger prominenten Unterstützer: Neben etlichen iranischen »Oppositionellen«, die ihre Heimat durch westliche Sanktionen und Schlimmeres befreien lassen möchten, sind fast alle Genannten hundertfünfzigprozentige Parteigänger Israels, die auch das Gaza-Massaker zu Beginn des Jahres unterstützenswert fanden. Ach ja, und die linke Bundestagsabgeordnete Petra Pau.
(km)
Überhaupt reden die Wortführer der Kampagne derzeit wenig von der iranischen Bombe und dafür umso mehr von den Menschenrechten. Bevor die USA und Israel vielleicht schon demnächst den Iran mit einem jahrelangen Krieg überziehen, gibt sich die Kampagne noch einmal ganz sentimental der Sympathie für die iranischen Frauen, für alle iranischen Demokraten, ach und eigentlich für die gesamte iranische Bevölkerung hin.
Am Wochenende richtet die Kampagne in Berlin ihre zweite »Internationale Iran-Konferenz« aus. Neben der Frage, wie man »die iranische Freiheitsbewegung effektiv unterstützen« und »die säkulare Demokratie fördern« kann, sollen Warnungen vor »westlichem Appeasement« und Forderungen nach Kappung sämtlicher Handelsbeziehungen zum Iran im Mittelpunkt stehen. Die Rednerliste ist deutlich schlapper besetzt als im Vorjahr. Damals stand unter anderem der Israeli Benny Morris auf dem Programm, der den Einsatz von Atombomben gegen Iran befürwortet.
Noch ein Blick auf die mehr oder weniger prominenten Unterstützer: Neben etlichen iranischen »Oppositionellen«, die ihre Heimat durch westliche Sanktionen und Schlimmeres befreien lassen möchten, sind fast alle Genannten hundertfünfzigprozentige Parteigänger Israels, die auch das Gaza-Massaker zu Beginn des Jahres unterstützenswert fanden. Ach ja, und die linke Bundestagsabgeordnete Petra Pau.
(km)
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