Aus: Ausgabe vom 26.11.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Weltweit größte Privatarmee
Die US-amerikanische Söldnerfirma »Blackwater«,
die seit Februar als »Xe« bzw. »Xe Services,
LLC« firmiert, ist die mittlerweile größte und
berüchtigste Privatarmee weltweit. Die Company wurde 1997 vom
ehemaligen Mitglied der Navy Seals Erik Prince gegründet. Das
Blackwater Training Center in Moyock im US-Bundesstaat North
Carolina umfaßt 24 Quadratkilometer und ist laut Eigenwerbung
die größte private Schießtrainingsanlage der
Vereinigten Staaten.
Groß und reich geworden ist die Firma durch den Irak-Krieg. Nach Beginn der US-Invasion 2003 nahm sie im Zweistromland Sicherungs- und Logistikaufgaben wahr. Betrug der Blackwater-Jahresumsatz 2002 etwa 700000 Dollar, so lag er fünf Jahre später schon bei einer Milliarde. International bekannt wurde das für die Schießwütigkeit seiner Beschäftigten berüchtigte Unternehmen im März 2004, als vier Angestellte in der irakischen Stadt Falludscha von Besatzungsgegnern angegriffen wurden. Ihre Leichen wurden von einer aufgebrachten Menge aus ihren Autos gezerrt, verstümmelt und durch die Straßen geschleift. Die Videobilder gingen um die Welt.
Im Septemer 2007 wurde Blackwater von den Behörden kurzfristig die Arbeit im Irak untersagt, nachdem Angehörige des Söldnerunternehmens nach einem angeblichen Angriff auf ihren Konvoi in eine Menschenmenge geschossen und 17 Zivilisten getötet hatten. Im August dieses Jahres bestätigten zwei ehemalige Mitarbeiter anonym in eidesstattlichen Erklärungen Vorwürfe des Waffenschmuggels in den Irak. Die Regierung in Bagdad hat Blackwater-Xe nun endgültig die Lizenz für den Diplomatenschutz entzogen und eine andere Söldnerfirma angeheuert. Auch das US-Außenministerium distanziert sich mittlerweile von dem Unternehmen mit Negativimage – allerdings nur im Irak. Im Auftrag der USA ist der Killerkonzern noch immer in Afghanistan, Pakistan und anderswo im Einsatz.
Der christliche Fundamentalist Erik Prince hat offiziell die Leitung der Geschäfte abgegeben und Gary Jackson die Xe-Leitung übertragen. Die Firma und ihr Exchef müssen sich demnächst vor einem US-Gericht unter anderem wegen Mord, Beweismittelzerstörung, Drogenvergehen und Steuerbetrug verantworten.
(jW)
Groß und reich geworden ist die Firma durch den Irak-Krieg. Nach Beginn der US-Invasion 2003 nahm sie im Zweistromland Sicherungs- und Logistikaufgaben wahr. Betrug der Blackwater-Jahresumsatz 2002 etwa 700000 Dollar, so lag er fünf Jahre später schon bei einer Milliarde. International bekannt wurde das für die Schießwütigkeit seiner Beschäftigten berüchtigte Unternehmen im März 2004, als vier Angestellte in der irakischen Stadt Falludscha von Besatzungsgegnern angegriffen wurden. Ihre Leichen wurden von einer aufgebrachten Menge aus ihren Autos gezerrt, verstümmelt und durch die Straßen geschleift. Die Videobilder gingen um die Welt.
Im Septemer 2007 wurde Blackwater von den Behörden kurzfristig die Arbeit im Irak untersagt, nachdem Angehörige des Söldnerunternehmens nach einem angeblichen Angriff auf ihren Konvoi in eine Menschenmenge geschossen und 17 Zivilisten getötet hatten. Im August dieses Jahres bestätigten zwei ehemalige Mitarbeiter anonym in eidesstattlichen Erklärungen Vorwürfe des Waffenschmuggels in den Irak. Die Regierung in Bagdad hat Blackwater-Xe nun endgültig die Lizenz für den Diplomatenschutz entzogen und eine andere Söldnerfirma angeheuert. Auch das US-Außenministerium distanziert sich mittlerweile von dem Unternehmen mit Negativimage – allerdings nur im Irak. Im Auftrag der USA ist der Killerkonzern noch immer in Afghanistan, Pakistan und anderswo im Einsatz.
Der christliche Fundamentalist Erik Prince hat offiziell die Leitung der Geschäfte abgegeben und Gary Jackson die Xe-Leitung übertragen. Die Firma und ihr Exchef müssen sich demnächst vor einem US-Gericht unter anderem wegen Mord, Beweismittelzerstörung, Drogenvergehen und Steuerbetrug verantworten.
(jW)
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