Aus: Ausgabe vom 28.11.2009, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Milchbauern weiter unzufrieden
Frankfurt/M. Die deutschen Milchbauern wollen trotz der
Millionenhilfen der Bundesregierung weiter für eine Begrenzung
der Produktionsmengen kämpfen. Zwar habe
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) »viel Geld
in die Hand genommen, aber selbst die 750 Millionen Euro
Grünlandprämie helfen uns nicht weiter«, sagte der
Chef des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald
Schaber, der Frankfurter Rundschau (Freitagsausgabe). Deshalb werde
das Thema Milchmengenbegrenzung bald wieder auf der Tagesordnung
stehen. Aigner habe dieses Thema unter dem Druck von Agrar- und
Lebensmittelkonzernen für abgehakt erklärt, so Schaber.
Die Politik habe offenbar »nicht das Rückgrat,
gesellschaftliche Belange in den Vordergrund zu stellen, sondern
gibt den Wünschen einzelner Konzerne nach«. Große
Lebensmittelhersteller wie Nestlé oder Kraft und
Molkereikonzerne wie Campina, Nordmilch oder Humana hätten ein
Interesse an niedrigen Milchpreisen, da diese Standardprodukte wie
Butter oder Milchpulver nur zu Niedrigpreisen auf dem Weltmarkt
verkaufen könnten. (AFP/jW)
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