Aus: Ausgabe vom 01.12.2009, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Busunternehmen wittern Morgenluft
Berlin. Nachdem CDU, CSU und FDP in ihrem Koalitionsvertrag die
Aufhebung des Verbots von Fernbuslinien vereinbart haben, stehen
viele Unternehmen »in den Startlöchern«. Das sagte
der Sprecher des Verbandes Deutscher Omnibusunternehmen, Martin
Kaßler, der Berliner Zeitung vom Montag. Die Branche
könne den Verbrauchern »preislich attraktive
Angebote« machen, die 30 bis 40 Prozent unter denen der
Deutschen Bahn lägen. Der Bedarf an Fernbusverbindungen sei
riesig, so Kaßler. Das zeige allein die Buslinie zwischen
Hamburg und Berlin mit 400000 Fahrgästen jährlich. Das
zum Schutz der Bahn verfügte Verbot wurde 1931 erlassen.
Für Westberlin gab es wegen der deutschen Teilung eine
Ausnahmeregelung, die nach dem Anschluß der DDR nicht
widerrufen wurde. Schienenverbände fürchten schwere
Wettbewerbsnachteile, da für Busse – anders als bei der
Bahn– keinerlei Streckennutzungsgebühren anfallen
würden.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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