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Aus: Ausgabe vom 05.12.2009, Seite 16 / Aktion

»Unterstützung für politische Arbeit«

Die junge Welt wird auch in Bundestagsbüros der Linkspartei gelesen. Ein Gespräch mit Inge Höger
Interview: Peter Wolter
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Inge Höger ist Bundestagsabgeordnete der Linkspartei. Sie ist Mitglied von ver.di und war von 1993 bis 2005 Vorsitzende des DGB-Frauenausschusses

Sie bekommen die junge Welt jeden Morgen in Ihr Bundestagsbüro geliefert – welchen Nutzen haben Sie als Gewerkschafterin und Politikerin davon?

In der jungen Welt bekomme ich viele Informationen, die ich in anderen Zeitungen nicht finde. Vor allem auch über Arbeitskämpfe im In- und im Ausland. Gerade das ist es, was ich vor allem als Gewerkschafterin an dieser Zeitung schätze.

Sehen Sie die Berichterstattung über gewerkschaftliche Kämpfe als besondere Stärke der jungen Welt?

Sicher ist das eine Stärke, aber noch wichtiger für mich ist die Auslandsberichterstattung. Ich bin zwar nicht in erster Linie Außenpolitikerin, sitze aber im Verteidigungsausschuß. Deswegen bin ich natürlich besonders an Berichten über internationale Konflikte interessiert, vor allem dann, wenn die Bundeswehr in der einen oder anderen Weise darin verwickelt ist. Gerade zu diesem Komplex finde ich sehr viel in der jungen Welt, die im Gegensatz zu bürgerlichen Zeitungen die Themen gerne gegen den Strich bürstet.

Wie beurteilen Sie die Berichterstattung zum Krieg in Afghanistan?

Ziemlich gut, dazu lese ich auch immer wieder Stellungnahmen und Erklärungen wichtiger Persönlichkeiten, die von der Mainstreampresse gerne ausgeblendet werden. Diese Berichte sind nicht nur für mich als Verteidigungspolitikerin, sondern auch für meine FachkollegInnen in der Linksfraktion sehr interessant – der Afghanistan-Krieg ist ja schließlich eines unserer Hauptthemen, die wir im Bundestag immer wieder zur Sprache bringen. Die junge Welt ist nun leider eine kleine Zeitung, hat auch beschränkte Mittel – von daher kann sie natürlich nicht alles bringen, was zu diesem Thema von Interesse wäre. Aber das, was zu Afghanistan erscheint, ist für unsere politische Arbeit auf jeden Fall eine wertvolle Unterstützung.

Sie sagten »ziemlich gut«, was ja auch eine Einschränkung ist. Wunschlos glücklich sind Sie also nicht mit der Zeitung – also: Wo sind die Schwächen?

Schwächen? Darüber habe ich mir noch nicht den Kopf zerbrochen. Fest steht jedenfalls, daß man immer alles noch ein wenig besser machen kann.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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