Aus: Ausgabe vom 08.12.2009, Seite 4 / Inland
NATO-Gegner sollen zahlen
Rostock. Die Staatsanwaltschaft in Rostock hat Ordnungsgelder gegen
zwei Kriegsgegner verhängt. Das teilte das
Antirepressionsbündnis der Stadt am Sonntag mit. Anlaß
ist ein Gerichtsverfahren in Strasbourg gegen zwei Rostocker, die
Anfang April gegen den NATO-Gipfel demonstriert hatten. Die
Staatsanwaltschaft hatte von der Organisatorin des Reisebusses, der
Demonstranten dorthin gefahren hatte, vergeblich eine komplette
Namensliste gefordert und im Sommer eine Hausdurchsuchung
vorgenommen. Zeugen sollten Auskunft geben, welche Gespräche
im Bus geführt worden waren, und die Namen weiterer
Demonstranten angeben. Aufgrund der Aussageverweigerung wurden
Ordnungsgelder von jeweils 300 Euro verhängt, deren Zahlung
nun angeordnet wurde. Es gehe der Staatsanwaltschaft »einzig
und allein um eine Ausforschung der linken Szene«, denn das
Verfahren in Strasbourg sei vorigen Monat zu Ende gegangen, die
beiden Angeklagten wurden rechtskräftig zu vier Jahren Haft
verurteilt. Oberstaatsanwalt Peter Lückemann bestätigte
gegenüber junge Welt, daß Zeugenaussagen nicht mehr
nötig seien und er darauf verzichte, weitere Zeugen
vorzuladen. Dennoch halte er die Zahlungsaufforderung für
angemessen. Es könne nicht sein, »daß Zeugen nach
Belieben mit der Justiz umspringen«, so Lückemann zu
jW.
(fab/jW)
(fab/jW)
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