EU fordert, Tod von Flüchtlingen zu prüfen

Brüssel. Der Menschenrechtskommissar des Europarats, Thomas Hammarberg, fordert eine Untersuchung des Schicksals von etwa 70 im Mittelmeer ertrunkenen afrikanischen Flüchtlingen. Es müsse geklärt werden, warum niemand den im Sommer von Libyen aus in See gestochenen Migranten geholfen habe, erklärte Hammarberg am Donnerstag in Strasbourg. Er habe die Regierungen Italiens und Maltas schon im August um Informationen zu der Tragödie gebeten, bislang aber keine zufriedenstellende Antwort erhalten. In seinem Brief an den italienischen Innenminister äußerte Hammarberg den Verdacht, die mangelnde Hilfe hänge mit der neuen Gesetzeslage in Italien zusammen. Rom kann in internationalen Gewässern abgefangene Menschen seit diesem Jahr zurückschicken, ohne ihren Asylanspruch zu prüfen. (AP/jW)