Aus: Ausgabe vom 19.12.2009, Seite 13 / Feuilleton
Offener Brief
Klaus-Detlef Haas, Autor dieser Zeitung, hat Klaus Staeck,
Präsident der Akademie der Künste und Claus Peymann,
Intendant des Berliner Ensembles, einen offenen Brief geschrieben.
Auszug: »Am 3.Dezember dieses Jahres beging der Regisseur
Prof. Dr. Manfred Wekwerth seinen 80. Geburtstag. In fast sechs
Jahrzehnten hat Manfred Wekwerth als Schüler Bertolt Brechts
Theatergeschichte geschrieben. Zahlreiche Inszenierungen am
Berliner Ensemble unter seiner Spielleitung, auch Intendanz, halfen
mit, den Weltruhm des Theaters zu begründen. Seine Arbeit an
großen Häusern in Wien, Zürich oder London zeugen
von internationaler Reputation und Resonanz. (…) Manfred
Wekwerths Präsidentschaft in der Akademie der Künste der
DDR, in der er die Arbeitsbedingungen vieler verbesserte, darunter
umstrittener Künstler, droht in ihrer heutigen Bewertung mehr
und mehr dem ideologischen Verdikt der Pauschalverurteilung der DDR
anheimzufallen. Weder Berliner Akademie noch Ensemble haben den
Jubilar angemessen gewürdigt. Ist damit ein Zustand
eingetreten, in dem eine kulturell interessierte, auch
internationale Öffentlichkeit sich fragen darf, ob gebotener
Anstand und würdiges Verhalten politischem Ressentiment oder
geistiger Formatlosigkeit unterliegen? Steht Ihnen Noblesse nicht
zur Verfügung, lassen Sie sich wenigstens beraten!« In
einer ersten Reaktion teilte Manfred Mayer vom Büro des
Präsidenten der Akademie der Künste Klaus-Detlef Haas
mit, daß Klaus Staeck »Manfred Wekwerth als einem
seiner Amtsvorgänger zu dessen 80. Geburtstag am 3. Dezember
einen persönlichen Brief mit herzlichen
Glückwünschen« gesandt habe. Von einer
öffentlichen Veranstaltung war keine Rede, die hat es ja auch
nicht gegeben. (jW)
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