Aus: Ausgabe vom 23.12.2009, Seite 6 / Ausland
Somalier: Folter in Guantánamo
Hargeisa. Kurz nach seiner Freilassung aus dem US-Gefangenenlager
Guantánamo hat der Somalier Mohammed Saleban Bare das Lager
als »Hölle auf Erden« mit Folter und
Demütigungen beschrieben. In Guantánamo werde
»eine Art psychologischer Folter, die dich geistig
umbringt«, angewendet, sagte der 44jährige Bare nach
seiner Ankunft in der somalischen Stadt Hargeisa im Gespräch
mit der Nachrichtenagentur AFP. Dazu zähle Schlafentzug
über mehrere Nächte in Folge. Außerdem würden
die Häftlinge ausgehungert und erhielten nur einen Keks pro
Tag. Bei Kälte müßten Häftlinge ohne Decke
schlafen. Manche Gefangenen würden noch schlimmer gefoltert,
durch Elektroschocks oder Schläge, sagte Bare. Manche seiner
Mitgefangenen hätten in dem Lager ihr Augenlicht oder
Gliedmaßen verloren oder seien psychisch krank geworden,
berichtete der Somalier. Die US-Behörden teilten Bare nach
dessen Aussage nie mit, warum er festgehalten wurde.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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