Aus: Ausgabe vom 12.01.2010, Seite 13 / Feuilleton
Kunst und Kunststoff
Rund 190000 Besucher haben in der Neuen Nationalgalerie Berlin die
am Sonntag zu Ende gegangene Ausstellung »Bilderträume.
Die Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch« gesehen. Die
Meisterwerke des Surrealismus und des Abstrakten Expressionismus
kehren nun wieder in die Villa des Berliner Ehepaares zurück,
wie der Verein der Nationalgalerie am Montag mitteilte. Die
Kollektion zählt zu einer der bedeutendsten privaten
Kunstsammlungen der Klassischen Moderne. Nach Angaben der
Nationalgalerie wünschten sich viele Besucher, die
großartigen Gemälde und Skulpturen dauerhaft im Museum
sehen zu können. Der Direktor der Galerie, Udo Kittelmann,
äußerte die Hoffnung, »daß die beiden sich
mit ihrer so einzigartigen Sammlung auch langfristig der
Nationalgalerie verbunden fühlen.« Zu den 180 Werken der
Sammlung zählen Werke von Surrealisten wie René
Magritte, André Masson, Salvador Dalí, Paul Delvaux
oder Yves Tanguy. Dazu kommen Meisterwerke von Max Ernst und Joan
Miró. Außerdem hat die kinderlose Familie Pietzsch
Arbeiten von Jackson Pollock oder Barnett Newman in ihrem Besitz,
die die Weiterentwicklung surrealistischer Ansätze hin zum
Abstrakten Expressionismus in den USA zeigen. Vor 50 Jahren war
Heiner Pietzsch eine Zeit lang Einkäufer im VEB Elektrotechnik
Berlin. Im Mai 1951 berief ihn die staatliche Planungskommission in
der Hauptstadt der DDR. Nach vier Monaten flog er dort raus. Sein
Vermögen hat er dann im Westen gemacht. Mit dem
Kunststoffhandel.
(ddp/jW)
(ddp/jW)
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