Aus: Ausgabe vom 13.01.2010, Seite 5 / Inland
Demjanjuk-Prozeß: Aussetzung verlangt
München. Der Verteidiger des mutmaßlichen
Nazikriegsverbrechers John Demjanjuk hat eine Aussetzung des vor
dem Landgericht München II laufenden Verfahrens gegen den
89jährigen auf unbestimmte Zeit gefordert. Rechtsanwalt Ulrich
Busch begründete dies am Dienstag damit, daß von der
Staatsanwaltschaft eingesehene Akten der Verteidigung bisher nicht
zugänglich seien. Außerdem forderte Busch, die
Nebenkläger vom Prozeß auszuschließen, da
Demjanjuk nicht Täter, sondern Opfer sei.
Das Gericht ließ die Anträge vorerst unbeantwortet und setzte die Beweisaufnahme mit einem Gutachter fort, der über die Rolle der als KZ-Wächter eingesetzten sowjetischen Kriegsgefangenen, der sogenannten Trawniki, referierte. Als »Trawnik« soll Demjanjuk 1943 im Vernichtungslager Sobibor Juden in die Gaskammern getrieben haben, weshalb er wegen Beihilfe zum Mord in 27900 Fällen angeklagt ist.
(AFP/jW)
Das Gericht ließ die Anträge vorerst unbeantwortet und setzte die Beweisaufnahme mit einem Gutachter fort, der über die Rolle der als KZ-Wächter eingesetzten sowjetischen Kriegsgefangenen, der sogenannten Trawniki, referierte. Als »Trawnik« soll Demjanjuk 1943 im Vernichtungslager Sobibor Juden in die Gaskammern getrieben haben, weshalb er wegen Beihilfe zum Mord in 27900 Fällen angeklagt ist.
(AFP/jW)
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