Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 13.01.2010, Seite 5 / Inland

Demjanjuk-Prozeß: Aussetzung verlangt

München. Der Verteidiger des mutmaßlichen Nazikriegsverbrechers John Demjanjuk hat eine Aussetzung des vor dem Landgericht München II laufenden Verfahrens gegen den 89jährigen auf unbestimmte Zeit gefordert. Rechtsanwalt Ulrich Busch begründete dies am Dienstag damit, daß von der Staatsanwaltschaft eingesehene Akten der Verteidigung bisher nicht zugänglich seien. Außerdem forderte Busch, die Nebenkläger vom Prozeß auszuschließen, da Demjanjuk nicht Täter, sondern Opfer sei.

Das Gericht ließ die Anträge vorerst unbeantwortet und setzte die Beweisaufnahme mit einem Gutachter fort, der über die Rolle der als KZ-Wächter eingesetzten sowjetischen Kriegsgefangenen, der sogenannten Trawniki, referierte. Als »Trawnik« soll Demjanjuk 1943 im Vernichtungslager Sobibor Juden in die Gaskammern getrieben haben, weshalb er wegen Beihilfe zum Mord in 27900 Fällen angeklagt ist.

(AFP/jW)