Aus: Ausgabe vom 29.01.2010, Seite 12 / Feuilleton
Gott zum Gruß
Die FDP macht Klientelpolitik nicht nur für Hoteliers, sondern
zum Beispiel auch für betagte Leute, die sich von ihrem vielen
Geld den Kinderwunsch nicht erfüllen können. Am
Donnerstag erklärte die stellvertretende
FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende Miriam Gruß der
Bild-Zeitung (Onlineausgabe): »Viele Paare hätten gerne
Kinder, können aber keine bekommen. Wir brauchen deshalb
Erleichterungen bei Adoptionen, beispielsweise höhere
Altersgrenzen.« Gesetzlich ist in dieser Sache überhaupt
nichts festgelegt. Es gibt allerdings die Empfehlung der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, daß der
Altersabstand zwischen Kind und Adoptiveltern in der Regel nicht
größer als 40 Jahre sein soll. Die FDP hält nichts
von dieser Regel, weil Kinder den Lebensabend ihrer Klientel
durchaus bereichern können. Außerdem will Gruß bei
künstlichen Befruchtungen ein »späteres Einsetzen
der befruchteten Eizelle« ermöglichen. Dafür
bräuchte es allerdings neue Gesetze. Aber was ist schon der
Schutz des ungeborenen Lebens gegen den Wettbewerb der Standorte in
Sachen Reproduktionsmedizin. Fast überflüssig zu
erwähnen, daß Gruß das Thema
»ideologiefrei« behandelt wissen will. (ddp/jW)
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