Aus: Ausgabe vom 12.02.2010, Seite 15 / Feminismus
Frauen in Nordirak oft FGM-Opfer
Erbil. Weit mehr als die Hälfte der Frauen im kurdischen
Norden des Irak sind an den Genitalien verstümmelt, in manchen
Regionen sogar mehr als 80 Prozent. Dies geht aus einem Bericht
hervor, den die die deutsche Hilfsorganisation WADI und die
Kampagne »Stop FGM in Kurdistan« am vergangenen
Wochenende veröffentlichten. Der Bericht faßt die
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Frauen aus der
gesamten kurdischen Autonomieregion des Irak zusammen.
FGM (Female Genital Mutilation), das Beschneiden oder Amputieren weiblicher Sexualorgane, galt bis dato als überwiegend afrikanisches Phänomen. Mit diesem Irrtum räumt die Studie auf. Eine deutliche Mehrheit der Frauen, die an der Verstümmelung ihrer Töchter festhalten, gibt islamische Gebote zur Begründung an.
WADI liegen auch Informationen aus dem Iran vor, wonach Genitalverstümmelung wenigstens in den iranisch-kurdischen Gebieten weit verbreitet ist. Kritik übten die beiden Gruppen an im Kampf gegen FGM aktiven Organisationen wie dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF und der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit. Sie müßten sich fragen lassen, warum sie »vielfältigen Hinweisen auf die Verbreitung von FGM im Nahen Osten nicht systematisch nachgegangen« seien.
Die Studie kann gegen eine Gebühr von 10 Euro zzgl. Versandkosten über WADI e.V., Herborner Str. 62, 60439 Frankfurt/Main bzw. info@wadinet.de bezogen werden. (jW)
FGM (Female Genital Mutilation), das Beschneiden oder Amputieren weiblicher Sexualorgane, galt bis dato als überwiegend afrikanisches Phänomen. Mit diesem Irrtum räumt die Studie auf. Eine deutliche Mehrheit der Frauen, die an der Verstümmelung ihrer Töchter festhalten, gibt islamische Gebote zur Begründung an.
WADI liegen auch Informationen aus dem Iran vor, wonach Genitalverstümmelung wenigstens in den iranisch-kurdischen Gebieten weit verbreitet ist. Kritik übten die beiden Gruppen an im Kampf gegen FGM aktiven Organisationen wie dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF und der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit. Sie müßten sich fragen lassen, warum sie »vielfältigen Hinweisen auf die Verbreitung von FGM im Nahen Osten nicht systematisch nachgegangen« seien.
Die Studie kann gegen eine Gebühr von 10 Euro zzgl. Versandkosten über WADI e.V., Herborner Str. 62, 60439 Frankfurt/Main bzw. info@wadinet.de bezogen werden. (jW)
www.wadinet.dewww.stopfgmkurdistan.org
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Thomas Immanuel Steinberg: WADI und Thomas v. der Osten-Sacken Sie schreiben über WADI und den Einsatz dieser Organisation gegen Genitalverstümmelung. WADI-Betreiber ist Thomas v. der Osten-Sacken, Konkret- und Jungle-World-Autor. Er trieb es vor dem Irak-Krieg "...
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