Aus: Ausgabe vom 26.02.2010, Seite 5 / Inland
Bundeswehr versetzt Ekel-Soldaten
Berlin. Die Bundeswehr hat nach dem Skandal um spezielle
Aufnahmerituale bei den Hochgebirgsjägern im bayerischen
Mittenwald erste Konsequenzen gezogen: Der betroffene Zug soll zum
1. Oktober neu aufgestellt werden. Das bestätigte ein
Bundeswehrsprecher am Donnerstag. Betroffen sind demnach
zunächst die Mannschaftsdienstgrade. Bundeswehrsprecher Peter
Wozniak sagte, in dem Hochgebirgsjägerzug des
Gebirgsjäger-Bataillons 233 mit derzeit 24 Soldaten werde es
zum 1. Oktober »einen personellen Neuanfang« geben. Der
Austausch betreffe 18 Soldaten in den unteren Diensträngen.
Über das Führungspersonal des Zuges werde erst nach
Abschluß der Ermittlungen entschieden. Die Münchner
Staatsanwalt ermittelt wegen Verdachts auf Körperverletzung.
Die Aufnahmerituale waren durch die Beschwerde eines Soldaten beim
Wehrbeauftragten bekanntgeworden. Demnach mußten Soldaten bis
zum Erbrechen Alkohol trinken und rohe Schweineleber essen. Nach
Medienberichten gibt es weitere Beschwerden aus anderen
Bundeswehr-Einheiten. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) verwahrte sich gegen eine Pauschalverurteilung der
Bundeswehr-Soldaten. (AFP/jW)
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