Aus: Ausgabe vom 09.03.2010, Seite 16 / Sport
Sonstiges: Hallo Presserat
Frankfurt/Main. Das Frankfurter Satiremagazin Titanic hat dem
Deutschen Presserat eine formelle Rüge erteilt. Anlaß
ist die Behauptung des Presserats, das Satiremagazin habe mit drei
Online-Cartoons zum Suizid Robert Enkes gegen die
Menschenwürde verstoßen, was mit Satire unvereinbar
wäre. Diesen Vorwurf wies die Titanic-Redaktion zurück.
Die besagten Cartoons beleidigten nicht die Person Robert Enke,
sondern verunglimpften vielmehr pauschal alle Fußballer,
Bahnangestellten sowie die Fans von Hannover 96. Auch der sachliche
Kern sei deutlich erkennbar: die Kritik am grassierenden
Leistungsdruck bei der Deutschen Bahn. »Immer schneller,
immer pünktlicher sollen die Züge sein– das
Innehalten, Bremsen ist in dieser hektischen Welt einfach nicht
geplant«, so Chefredakteur Leo Fischer. Das freiwillige
Kontrollorgan der deutschen Presse habe seine Verantwortung nicht
wahrgenommen und die Würde der Titanic verletzt: »Wir
werfen dem Presserat vor, sich auf Kosten der Tragödie Robert
Enkes profilieren und seine Bekanntheit steigern zu wollen«,
so Fischer weiter. Die Zeitschrift veröffentlicht selbst keine
vom Presserat erteilten Rügen. (jW)
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