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Aus: Ausgabe vom 09.03.2010, Seite 3 / Schwerpunkt

Athener Regierung zuversichtlich

Griechenland wird nach Einschätzung von Notenbankchef Georgios Provopoulos aus eigener Kraft und ohne Unterstützung aus dem Ausland die Schuldenkrise überwinden. »Ein Szenario, in dem Hilfe nötig sein wird, wird nicht Wirklichkeit werden«, sagte Provopoulos der Financial Times Deutschland (Montagausgabe). Die Regierung habe mit den nun vorgelegten »Sparplänen« bewiesen, daß sie zu mutigen Schritten bereit sei. Zudem habe die Emission der zehnjährigen Staatsanleihe am Donnerstag bewiesen, daß Griechenlands Regierung in der Lage war, an den Märkten die gewünschte Summe einzusammeln, so Provopoulos. Zwar habe sie diesmal noch einen ziemlich hohen Preis zahlen müssen. Er zeigte sich aber überzeugt, daß die Kosten sinken werden. »Ab jetzt wird der Druck abnehmen«, sagte Provopoulos.

Der Notenbankchef betonte, für den Fall, daß Griechenland doch Hilfe von Außen brauche, sei er gegen einen Gang zum Internationalen Währungsfonds (IWF). »Griechenland ist Teil der Euro-Familie, und wenn Hilfe nötig würde, sollte das eine Aufgabe für die Euro-Zone sein«, argumentierte er. Skeptisch äußerte sich Provopoulos zu der nun auch von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vorangetriebenen Idee eines Europäischen Währungsfonds. »Wenn wir den Stabilitäts- und Wachstumspakt konsequent respektieren und wenn alle Euro-Länder sehr glaubwürdige und mutige Konsolidierung betreiben, wird solch ein Mechanismus nicht nötig sein«, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB).


Am Freitag hatte das griechische Parlament trotz heftiger Proteste ein neues Milliarden-Sparpaket beschlossen. Es sieht Steuererhöhungen und Lohnkürzungen vor. Insgesamt hat Griechenland einen Schuldenstand von rund 300 Milliarden Euro. (ddp/AFP/jW)

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