Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 20.03.2010, Seite 6 / Ausland

Türkei: Erdogan betreibt Rassismus

Istanbul. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist nach Äußerungen zur Armenier-Frage unter Druck geraten. Der Oppositionspolitiker Hakki Süha Okay warf Erdogan in der Zeitung Radikal vom Freitag Rassismus vor. Erdogan hatte im türkischen Dienst der BBC damit gedroht, in der Türkei lebende Armenier aus dem Land zu werfen. Erdogan selbst sagte dazu, die Medien hätten seine Aussagen verfälscht. Er habe ausdrücklich nur von jenen Armeniern gesprochen, die sich illegal in der Türkei aufhielten. Diese Einschränkung sei aber in Medienberichten ignoriert worden.

In dem BBC-Interview hatte Erdogan darauf verwiesen, daß die Türkei 70000 armenischstämmige Bürger habe und daß darüber hinaus noch 100000 weitere Armenier im Land lebten. »Falls nötig, muß ich denen sagen, sie sollen in ihr Land zurückgehen. Ich muß sie nicht hier behalten«, sagte Erdogan. Damit reagierte er auf die jüngsten Entschließungen von Parlamentariern in Schweden und den USA, in denen der osmanische Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg als Völkermord gebrandmarkt wurde. (AFP/jW)