Aus: Ausgabe vom 29.03.2010, Seite 15 / Politisches Buch
Neu erschienen: Mitteilungen
Von Andreas Diers
Im neuen Heft der zweimal jährlich erscheinenden Zeitschrift
des 1991 von ost- und westdeutschen Historikern gegründeten
»Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte
der Arbeiterbewegung« werden Geschichte und Bestände des
»Instituts für soziale Bewegungen« in Bochum sowie
des Archivs der Universität Potsdam vorgestellt. Kurz wird
über Bestandszugänge an die »Stiftung Archiv der
Parteien und Massenorganisationen der DDR« im Bundesarchiv
(SAPMO-BArch) berichtet. Wie wichtig und interessant selbst solche
kürzeren Nachrichten in den Mitteilungen sind, zeigt sich u.a.
an der Information, daß sich der Nachlaß des jahrelang
von der BRD-Justiz verfolgten und kürzlich verstorbenen
Kommunisten Joseph (Jupp) Angenfort im SAPMO-BArch befindet. In der
Rubrik »Übersichten und Findmittel« finden sich
auch in diesem Heft Hinweise, die Forschung an Primärquellen
erheblich erleichtern.
Beeindruckend ist die im Heft vollständig dokumentierte Rede von Feliks Tych, die er am 27. Januar 2010 im Bundestag gehalten hat. Der Warschauer Historiker berichtet am Beispiel seiner Familie und seines eigenen Lebens über das Schicksal der polnischen Juden während der faschistischen Besatzung Polens. Fast alle seine Angehörigen wurden ermordet, er selbst überlebte nur dank der Hilfe einer polnischen Mitbürgerin. Tych plädiert dafür, auch die Nachkriegsfolgen des Holocaust in die Sichtweisen auf ihn einzubeziehen wie z.B. Progrome an Juden nach 1945 in Polen, in Ungarn und in der Slowakei.
Ein weiterer Beitrag informiert über die »Loccumer Initiative Kritischer WissenschaftlerInnen«, die im Winter 1994 als Organisierung von Intellektuellen u.a. von Peter von Oertzen, Jürgen Seifert, Oskar Negt, Joachim Perels, Klaus Meschkat und Michael Buckmiller gegründet wurde. Sie strebt die Zusammenarbeit mit all denjenigen Wissenschaftlern an, die an einer gesellschaftlichen Alternative jenseits neoliberaler und konservative Konzeptionen festhalten.
Jeder, der sich für die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen der internationalen Arbeiterbewegung interessiert, wird die beiden Berichte über die 45. Linzer Konferenz der »Internationale Conference of Labour and Social History« (ITH) mit dem Thema »Grenzüberschreitende Arbeitergeschichte: Konzepte und Erkundungen« und über die 40. Jahrestagung der »International Association of Labour History Institutions« (IALHI) in Barcelona mit Gewinn lesen.
Beeindruckend ist die im Heft vollständig dokumentierte Rede von Feliks Tych, die er am 27. Januar 2010 im Bundestag gehalten hat. Der Warschauer Historiker berichtet am Beispiel seiner Familie und seines eigenen Lebens über das Schicksal der polnischen Juden während der faschistischen Besatzung Polens. Fast alle seine Angehörigen wurden ermordet, er selbst überlebte nur dank der Hilfe einer polnischen Mitbürgerin. Tych plädiert dafür, auch die Nachkriegsfolgen des Holocaust in die Sichtweisen auf ihn einzubeziehen wie z.B. Progrome an Juden nach 1945 in Polen, in Ungarn und in der Slowakei.
Ein weiterer Beitrag informiert über die »Loccumer Initiative Kritischer WissenschaftlerInnen«, die im Winter 1994 als Organisierung von Intellektuellen u.a. von Peter von Oertzen, Jürgen Seifert, Oskar Negt, Joachim Perels, Klaus Meschkat und Michael Buckmiller gegründet wurde. Sie strebt die Zusammenarbeit mit all denjenigen Wissenschaftlern an, die an einer gesellschaftlichen Alternative jenseits neoliberaler und konservative Konzeptionen festhalten.
Jeder, der sich für die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen der internationalen Arbeiterbewegung interessiert, wird die beiden Berichte über die 45. Linzer Konferenz der »Internationale Conference of Labour and Social History« (ITH) mit dem Thema »Grenzüberschreitende Arbeitergeschichte: Konzepte und Erkundungen« und über die 40. Jahrestagung der »International Association of Labour History Institutions« (IALHI) in Barcelona mit Gewinn lesen.
Mitteilungen des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Nr. 37, März 2010, Schutzgebühr 3 Euro. Bezug: Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Finckensteinallee 63, 12205 Berlin, Tel./Fax: 030/8331033, E-Mail: info@fabgab.de
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