Aus: Ausgabe vom 01.04.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Missing Link
Worte können wehtun. Mit den Mitteln der funktionellen
Magnetresonanztomografie (fMRT) wurde an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht, welche
Hirnaktivitäten Begriffe wie »quälend«,
»plagend« oder »zermürbend«
auslösen. »Die Befunde zeigen, daß allein schon
Worte unser Schmerzgedächtnis aktivieren können«,
erklärte der beteiligte Psychologe Thomas Weiß. Damit
hätten sie eine ähnliche Wirkung wie schmerzhafte
Erfahrungen. Deren Speicherung sei biologisch sinnvoll, da sie
ermögliche, Gefahren aus dem Weg zu gehen. »Unsere
Ergebnisse legen jedoch zusätzlich nahe, daß verbalen
Reizen eine bisher unterschätzte Bedeutung zukommt«, so
Weiß. Die Psychologen wollen nun herausfinden, ob Patienten
mit chronischen Schmerzen zu oft über diese sprechen, etwa mit
ihrem Arzt. Möglicherweise verstärken diese
Gespräche die Schmerzen. (AFP/jW)
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