Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 01.04.2010, Seite 2 / Ausland

Belgrad: Entschuldigung für Srebrenica

Belgrad. Das serbische Parlament in Belgrad hat sich für die Ereignisse von Srebrenica entschuldigt. 1995 waren dem bisherigen Kenntnisstand zufolge Tausende Muslime in der damaligen UN-Schutzzone von bosnisch-serbischen Truppen getötet worden. In einer mehrheitlich nach 13stündiger Debatte in der Nacht zum Mittwoch angenommenen Resolution heißt es: »Die serbische Nationalversammlung verurteilt das gegen die bosnischen Einwohner von Srebrenica begangene Verbrechen scharf und bringt sein Mitgefühl und eine Entschuldigung gegenüber den Familien der Opfer zum Ausdruck».

Es sei »nicht alles zur Verhinderung dieser Tragödie getan« worden. Experten werteten dies als einen historischen Schritt in Richtung Distanzierung vom Erbe der Ära Milosevic, der den Weg Serbiens in die EU ebnen soll. Vertreter der muslimischen Minderheit kritisierten, daß das Wort »Völkermord« auf Druck von Nationalisten gestrichen wurde. »Hinterbliebene«, so die Agentur AFP, wiesen die Resolution als »bedeutungslos« zurück.

Der von der Pro-EU-Regierung von Ministerpräsident Boris Tadic eingebrachte Text wurde mit den Stimmen von 127 der 173 anwesenden Abgeordneten des 250 Mitglieder zählenden Parlaments verabschiedet.

(AFP/apn/jW)