Aus: Ausgabe vom 09.04.2010, Seite 13 / Feuilleton
Welterbe vertagt
Im Gerichtsstreit um ein Gemälde mit der Dresdner
Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) ist ein Vergleich
gescheitert. In der Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht
Dresden hatten die Richter am Donnerstag eine Einigung zwischen
Orosz und der Künstlerin Erika Lust angeregt, deren
Gemälde Orosz nur mit Strapsen bekleidet vor der umstrittenen
Waldschlößchenbrücke zeigt. Lust, die gegen ein
Urteil des Dresdner Landgerichts in Berufung gegangen war, hatte
angeboten, das Bild mit dem Titel »Frau Orosz wirbt für
das Welterbe« nicht mehr im Internet zu bewerben, wollte aber
nicht auf ihr Ausstellungsrecht verzichten. Nur dann wäre
jedoch auch Orosz bereit gewesen, im Gegenzug die Gerichtskosten zu
tragen. Ein Urteil des Oberlandesgerichts soll am 16. April
bekanntgegeben werden. Das Landgericht hatte am 3. Dezember
entschieden, daß das Bild weder im Original noch als Replikat
nicht mehr öffentlich präsentiert werden darf.
Andernfalls riskiert die Künstlerin ein Ordnungsgeld von
250000 Euro.(ddp/jW)
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