Aus: Ausgabe vom 27.04.2010, Seite 6 / Ausland
Rechtsruck in Ungarn
Budapest. In Ungarn hat sich mit der Parlamentswahl ein Rechtsruck
vollzogen. Die bisherige Oppositionspartei Fidesz kann künftig
mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit regieren. Die konservative
Bürgerunion baute in der zweiten Abstimmungsrunde am Sonntag
ihre bereits sichere Mehrheit auf 263 der 386 Parlamentssitze aus,
wie die Wahlkommission nach Auszählung fast aller Stimmen
mitteilte. In der ersten Runde am 11. April hatte Fidesz knapp 53
Prozent der Stimmen erhalten. Die bislang regierende Sozialistische
Partei (MSZP) von Ministerpräsident Gordon Bajnai erlitt eine
dramatische Niederlange und wird künftig nur noch 59
Abgeordnete stellen. Parteichefin Ildiko Lendvai kündigte nach
der Wahlschlappe ihren Rücktritt an. Die rechtsextremistische
Partei Jobbik, bislang nicht im Parlament vertreten, errang 47
Mandate. Die Grünen erhielten 16 Sitze. EU und jüdische
Organisationen reagierten mit Sorge auf den Wahlerfolg der
rassistischen Jobbik-Partei.
(apn/jW)
(apn/jW)
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