Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 05.05.2010, Seite 12 / Feuilleton

Call me Johann

Am Donnerstag liest Hansgeorg Hermann, Theodorakis-Biograph und jW-Autor, in München aus seinem Roman »Ahab«. Das Buch ist Ende 2008 erschienen. Möglicherweise war das zu früh. Erzählt wird die Geschichte eines kretischen Fischers, dessen Boot 1991 von der US-Marine versenkt wurde, wobei er ein Bein verlor. Seine Klage auf Entschädigung wurde abgewiesen.

Als die Flotte zwölf Jahre später zum nächsten Golfkrieg vor Kreta auftaucht, erklärt sich der zum Trinker Herabgesunkene bereit, T-Shirts mit der Aufschrift »Democracy – we deliver« auszuliefern. Wie Käpt’n Ahab in Melvilles »Moby Dick« sinnt er auf Rache.


Hermanns Ich-Erzähler ist ein Düsseldorfer Exjournalist namens Johann Brieschke. Dessen Familiengeschichte fand die FAZ in ihrer Rezension sehr gelungen. Was ihr übel aufstieß, waren Hermanns »Kritik an der Wertschätzung der Männer des 20. Juli«, seine »Verspottung der EU-Wirtschaftspolitik« und natürlich der »durchgehende Antiamerikanismus«. Auch diese Kritik kann man nach der Lesung mit Hermann diskutieren. Beginn ist 20 Uhr im Kulturzentrum in der Augustenstraße 43, 80333 München. (jW)

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