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Aus: Ausgabe vom 14.05.2010, Seite 15 / Feminismus

Großer Schritt zur Frauenbefreiung

Washington. Seit nunmehr 50 Jahren können Frauen frei entscheiden, wann sie ein Kind bekommen: Am 9. Mai 1960 ließ die US-Arzneimittelbehörde FDA erstmals eine Pille zur Empfängnisverhütung zu.

Bereits vor 90 Jahren hatte Ludwig Haberlandt mit dem Einsatz von Hormonen zur Empfängnisverhütung experimentiert. Die US-amerikanische Krankenschwester Margaret Sanger und die Naturwissenschaftlerin Katherine Dexter McCormick sammelten in den 50er Jahren Millionen von Dollar, um die Forschung auf diesem Gebiet wieder in Gang zu bringen. Den Pharmakologen Gregory Pincus und John Rock gelang der Durchbruch: 1957 kam in den USA das von ihnen entwickelte Präparat Enovid zunächst zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden auf den Markt, 1960 wurde es offiziell als Verhütungsmittel zugelassen. Doch in vielen Bundesstaaten blieb es zunächst verboten. Erst 1965 legalisierte das Oberste Gericht in Washington die Pille USA-weit, nachdem zwei wegen deren Ausgabe inhaftierte Frauenrechtlerinnen Berufung eingelegt hatten.

In der BRD brachte 1961 die Firma Schering die erste Pille auf den Markt, in der DDR gab es ab 1965 die »Wunschkindpille«, die später kostenlos abgegeben wurde. In den Ländern des Südens ist die Pille für die meisten Frauen bis heute nicht verfügbar bzw. unerschwinglich.

(AFP/jW)

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