Aus: Ausgabe vom 14.05.2010, Seite 12 / Feuilleton
Nach vielen Jahrzehnten
Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen werden vier Kunstwerke
aus der Sammlung des 1944 in Auschwitz ermordeten jüdischen
Kunsthistorikers August Liebmann Mayer dessen Tochter
übereignen. Es handelt sich um Werke von Wilhelm Thöny
und Cristoforo de’ Moretti, eine »kölnische
Aposteldarstellung« und eine Christus-Darstellung aus dem 19.
Jahrhundert. Mayer war von 1909 bis 1931 als Spezialist für
spanische Kunst an der Münchner Alten Pinakothek tätig.
Nach einer Hetzkampagne schied er aus dem Staatsdienst aus und
emigrierte 1936 nach Frankreich. Dort wurde er 1944 festgenommen
und schließlich nach Auschwitz deportiert.
In Deutschland und Frankreich beschlagnahmten Behörden Einrichtungs- und Kunstgegenstände. Seine Tochter hatte 1954 beim Bayerischen Entschädigungsamt Antrag auf Wiedergutmachung gestellt. Der Generaldirektor der Staatsgemäldesammlungen, Klaus Schrenk, war hocherfreut, »auch nach vielen Jahrzehnten« noch »Opfer der Verbrechen der nationalsozialistischen Willkürherrschaft in ihr Recht« setzen zu können. (ddp/jW)
In Deutschland und Frankreich beschlagnahmten Behörden Einrichtungs- und Kunstgegenstände. Seine Tochter hatte 1954 beim Bayerischen Entschädigungsamt Antrag auf Wiedergutmachung gestellt. Der Generaldirektor der Staatsgemäldesammlungen, Klaus Schrenk, war hocherfreut, »auch nach vielen Jahrzehnten« noch »Opfer der Verbrechen der nationalsozialistischen Willkürherrschaft in ihr Recht« setzen zu können. (ddp/jW)
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